Entdecken, verstehen, wertschätzen und weitergeben
Als Kind bin ich mit meinen Eltern gerne ins städtische Naturkundemuseum gegangen. Das große Highlight dabei war für mich, dass man in Kästen greifen und die Natur ertasten konnte. Ich hatte immer etwas Angst davor - vielleicht waren da Sachen drin, die man nicht anfassen wollte?
Mein Entdeckergeist führte mich nach dem Abitur nach Italien, um Land und Leute kennenzulernen, Ich hab erst ein bisschen gejobbt, dann schließlich dort (doch) studiert - anstatt für die „klassische“ Biologie entschied ich mich allerdings für einen fachübergreifenden Studiengang in den Naturwissenschaften.
Denn:
ich wollte die Zusammenhänge zwischen der Erde und dem Leben auf unserem Planeten verstehen, das Gesamtbild sehen, dieses natürliche System erhalten und schützen.
Das Doktorat begann ich mit Begeisterung und Tatendrang, aber es endete darin, dass ich mir ärztliche Hilfe suchte und das lodernde Feuer für die Wissenschaft erlosch.
Und ich renn eher mehrmals gegen die Hürde, um dann höher zu springen, als dass ich auf die Idee käme, drumrum zu gehen.
Die Fotografie war in dieser Zeit eine Art "Medizin“. Sie half mir, die Sinne zu schärfen, zu fokussieren und mir bewusst zu machen, was wirklich schön, wichtig, gut, kurios, interessant, faszinierend - kurzum: von Bedeutung - ist.
Zu meinem großen Glück befand sich mein damaliger Arbeitsplatz IN einem Museum. Von Bedeutung war, dass ich Museumsbesucher weiterbringen konnte. Eine beantwortete Frage zwischen Tür und Angel, ein schönes, erinnerungswürdiges Erlebnis wie eine Ausstellungseröffnung, der Tag der offenen Tür mit der Familie, der Besuch einer Fachmesse oder eine Führung.
Es tat gut, für andere etwas zu erschaffen, ihnen etwas (mit)geben zu können, mit dem sie etwas anfangen konnten und das ihnen weiterhalf.